Project Description
Unser Stützpunkt / die Heuwehr
1975 wurde die Feuerwehr Gschwandt vom Landesfeuerwehrkommando als Heuwehr Stützpunkt für die Bezirke Gmunden, Wels und Wels-Land festgelegt und bekam dadurch ein Fahrzeug mit den Gerätschaften zum vorzeitigen Erkennen und Bekämpfen von Bränden in Heustöcken.
Heuwehrstützpunkt für das gesamte Traunviertel
Feuchte, nicht optimal getrocknete Heuernten, können bei ungünstiger Lagerung, infolge chemischer Reaktionen im Heustock, sich auf 120°C erhitzen. Die Folge ist dann eine Selbstentzündung des Heustockes, welcher schließlich auf die Lagerhalle übergreift.
Entstehende Großschäden können bei sorgfältiger Beobachtung der Heuernte vermieden werden. Grundsätzlich sollte der Landwirt die eingebrachte Heuernte sorgfältig prüfen. Ein scharfer, siloähnlicher Geruch ist ein dringendes Warnsignal.
Weiters sollten die örtlichen Feuerwehren den Landwirten bei der Beobachtung des Erntegutes zur Seite stehen. Flächendeckende Messaktionen im gesamten Pflichtbereich sind sinnvoll. Mit Heumesssonden, welche bei den örtlichen Feuerwehren gelagert sind, ist die Heustocktemperatur zu messen.
Ab einer Heustocktemperatur von 70°C ist der Landwirt verpflichtet, die Feuerwehr zu alarmieren. Nach entsprechender Vorbereitung des objektbezogenen, örtlichen Brandschutzes durch die örtliche Feuerwehr wird von der Heuwehr der Brand im Heustock lokalisiert.
Nun beginnt die eigentliche Abkühlphase des Heustockes. Mittels der Absauglanzen, welche in den erhitzen Heustock gerammt wurden, wird nun die heiße Luft abgesaugt. Ein zeitaufwendiger Vorgang, welcher von ständigen Kontrollmessungen begleitet ist. Ist die Heustocktemperatur im gesamten Heustock auf 35°C gesenkt, beginnt die Kühlphase des Heustockes. Anstatt durch Absaugung, wird nun der Heustock mit Frischluft auf ca. 25 °C abgekühlt. Diese Absaugung ist jedoch nur möglich, wenn noch kein Brand, sondern nur eine Überhitzung des Heustockes vorliegt.
Bei einer Heustocktemperatur von 100°C und/oder bei einem sichtbaren Funkenflug wird die Absaugung sofort eingestellt. Die Absauglanzen werden dann zur Flutung des Heustockes verwendet.
Artikel der Rieder Rundschau über die Heuwehr aus dem Jahr 1989
Übersichtkarte der Heuwehrstützpunkte in Oberösterreich